Supervollmond

29. Oktober 2015

In der Nacht vom 27. auf den 28. September fand eine ganz besondere Mondfinsternis statt. Kurz nach drei Uhr morgens bewegte sich der Mond in den Kernschatten der Erde. Etwa eine Stunde tauchte er für fast 70 Minuten komplett in den Erdschatten ein und färbte sich durch die Lichtstreuung an der Erdatmosphäre rot. Man nennt dieses Phänomen auch Blutmond.

Zwei Aspekte machten diese Mondfinsternis zu einem ganz speziellen Ereignis. Erstens stand der Mond sehr nahe an der Erde - ein sogenannter perigäischer Vollmond oder 'Supervollmond'. Dadurch erschien der Mond rund 15 Prozent grösser als am entferntesten Punkt seiner Bahn um die Erde. Zweitens handelt es sich um die letzte Mondfinsternis in einer sogenannten Tetrade. Damit sind vier aufeinander folgende totale Mondfinsternisse, welche nicht von einer partiellen Mondfinsternis unterbrochen werden. Dies kommt sehr selten vor.

Da die Finsternis in der zweiten Nachthälfte stattfand suchte ich einen Ort mit freier Sicht nach Südwesten, weg von störendem Streulicht und mit einer schönen Aussicht. Die Wahl fiel auf den Hohen Kasten. Dass ich dann noch von drei Freunden auf diesem bitterkalten aber sehr eindrücklichem Abenteuer begleitet wurde, machte die Sache perfekt.

Blick vom Hohen Kasten auf Appenzell bei Nacht
Blick vom Hohen Kasten auf die Lichter von Appenzell

Wir fanden uns also auf dem Hohen Kasten ein und harrten in grosser Erwartung in der Kälte aus. Auf unseren Schlafsäcken bildete sich gar Eis! Der Hochnebel machte uns zwar etwas Sorgen, dank der kompetenten telefonischen Hilfe von Heissluftballon-Europameister Stefan Zeberli gewann aber der Optimismus. Immer wieder schaute der Vollmond durch den dichten Nebel.

Biwak auf dem Hohen Kasten
Der Mond späht durch die Wolken

Nach Mitternacht standen wir dann unter dem klaren Sternenhimmel. Auch die Sicht in Richtung Appenzell, zum Bodensee und ins Rheintal war fantastisch! Die starke Bise liess schnelle Wolkenschleier über die Berge ziehen. Als der Mond sich verfinsterte wurden die Sterne scheinbar noch heller. Fotografisch ist so ein Blutmond eine Herausforderung weil dieser nur sehr wenig Licht zurückstrahlt. Trotzdem sind tolle Bilder entstanden.

Klare Sicht auf Appenzell bei Vollmond
Blick vom Hohen Kasten auf die Lichter von Appenzell
Sterne über dem Rheintal
Blick vom Hohen Kasten auf die Lichter des Rheintals, die Vorarlberger Alpen und den Sternenhimmel
Blutmond / Mondfinsternis
Durch die Streuung des Sonnenlichts an der Erdatmosphäre wird der Mond während der totalen Finsternis in rotes Licht getaucht. Man nennt dieses Phänomen Blutmond.
Blick vom Hohen Kasten auf das Alpsteinmassiv kurz nach der totalen Mondfinsternis im September 2015
Blick vom Hohen Kasten auf das Alpsteinmassiv kurz nach der totalen Mondfinsternis im September 2015
Mondfinsternis über dem Alpsteinmassiv
Blick auf das Alpstein-Massiv
Venus, Mars und Jupiter über dem Rheintal
Venus, Mars und Jupiter über dem Rheintal

Am frühen Morgen haben wir einen überwältigenden Sonnenaufgang erlebt und dabei noch die drei Planeten Venus, Mars und Jupiter schön aufgereiht am Osthimmel entdeckt.

Falls Sie Interesse an der Verwendung eines der Bilder haben nehmen Sie bitte Kontakt mit mir auf. Die Panoramen sind teilweise über 250 Megapixel gross.

Morgennebel über dem Rheintal
Morgennebel über dem Rheintal
Panorama der Vorarlberger-Alpen
Panorama der Vorarlberger-Alpen